Lehrpfade in der Umweltbildung

Lehrfade befinden sich direkt in der Natur und sind daher ein ganz wesentlicher Bestandteil der Umweltbildung. Im Gegensatz zu anderen Umweltbildungseinrichtungen können sie die Gegenwart der realen Umwelt nutzen. Dieser Vorteil ermöglicht es, den Besuchern von Natur-Lehrpfaden bewegende und zu Eigenaktivitäten anregende Einblicke in die Natur zu bieten, die eine naturbewusste Einstellung fördern können. So belegt beispielsweise eine Studie, dass aktive Mitarbeit im Natur- und Umweltschutz hauptsächlich durch eigene Naturerfahrungen angeregt wird.

Vermittlungsmethoden
Nicht nur bei Lehrpfaden für Kinder sollte eine hohe Methodenvielfalt zum Einsatz kommen. Wenn viele Informationen konzentriert aufeinander folgen, ist auch bei Erwachsenen eine Abwechslung in der Vermittlung wichtig, um den visuellen Wahrnehmungsprozess anzuregen. Methodische Eintönigkeit hingegen wirkt schnell ermüdend. Geeignete Mittel sind zum Beispiel kleine Aufgaben und Fragen, die den Besucher anregen, zu beobachten, zu erfahren und eigenständig zu einem Ergebnis zu kommen.

Das Ziel der Umweltbildung – eine nachhaltige umweltrelevante Verhaltensänderung – kann auf Natur-Lehrpfaden auf verschiedene Arten erreicht werden. Wichtig ist auf jeden Fall die Naturerfahrung, die beim Besucher positive oder negative Emotionen auslöst, da den Emotionen eine maßgebliche Steuerungsfunktion beim Umgang mit Werten zukommt. Gleichzeitig darf aber die Wissensvermittlung nicht vernachlässigt werden, da nur über rationale Informationen Einsicht erlangt werden kann, welche wiederum die Basis einer Verhaltensänderung darstellt.

Technische Darstellungsmöglichkeiten
Zur Vermittlung von Naturerfahrung und Wissen können auf Lehrpfaden verschiedene Medien zum Einsatz kommen. Die Liste reicht von Stelltafeln über Nummernpflöcke mit Begleitbroschüre und Sinnespfade bis hin zu Pfaden, auf denen der Besucher mit einem Audioguide geführt wird. Eine Kombination dieser vier Typen der Darstellung bietet sich an, da der Lerneffekt größer wird, je mehr Sinne angesprochen werden.

Am häufigsten werden Lehrfade mit Stelltafeln verwendet, die mittels Texten, Grafiken, Tabellen, Bildern und Ähnlichem komplexe Themen beschreibend darstellen können. Stelltafeln sind gut geeignet, um auf bestimmte Naturausschnitte direkt aufmerksam zu machen, da sie sich an festgelegten Stellen in der Natur befinden. Sie neigen jedoch dazu, den Besucher zu überfordern, wenn der Text zu lang ist oder zu viele Fremdwörter enthält.

Häufig werden kleine Nummernpflöcke in der Landschaft bevorzugt, da sie nicht so stark ins Auge fallen wie große Informationstafeln. Sie werden durch eine Begleitbroschüre ergänzt, in der zu jeder Nummernstation Informationen nachzulesen sind.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, Lehrpfade mit handlungsorientierten Sinnesstationen zu konzipieren. Dabei geht es nicht so sehr um eine Wissensvermittlung, sondern mehr um die Naturerfahrung selbst.

Moderne technisierte Lehrpfade können die Informationen auch über einen Audioguide vermitteln. Dazu bekommt jeder Besucher ein Musikabspielgerät, auf dem zu jeder Station eine Audiodatei gespeichert ist.

Typen von Lehrpfaden