Zusammenfassung

Ziel der Diplomarbeit war es, ein Konzept für einen Lehrpfad zu entwerfen, der die Besucher durch die Heidefläche des Museumsdorfes Hösseringen führt und sie in Form von Stelltafeln über die Kulturlandschaft Heide als Lebensraum für Pflanzen und Tiere informiert. In diesem Zusammenhang sollen die Entstehung der Heidelandschaft, die Lebensraumfunktionen von Heidevegetation, sowie die Gefährdung von Heide durch Umwelteinflüsse und Nutzungskonflikte vermittelt werden. Den Besuchern sollen die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Natur und anthropogenem Handeln verdeutlicht und individuelle Möglichkeiten zum Schutz der Heide aufgezeigt werden.

Zu Beginn der Arbeit wird die Umweltbildung thematisiert. Es wird vorgestellt, wie sich Themenpfade im Laufe der Geschichte entwickelt haben, welche Typen von Pfaden es gibt und durch den Einsatz welcher Methoden und Medien sie sich auszeichnen.

Nachdem das Museumsdorf Hösseringen kurz vorgestellt wird, besteht der zweite Schritt in der Konzeption des Heide-Weges. Dazu werden zuerst das umweltpädagogische Ziel und die Zielgruppen des Heide-Weges ermittelt, deren Bedürfnisse später in der Aufbereitung des Themas berücksichtigt werden müssen.

Im Anschluss daran werden verschiedene Aspekte der Kulturlandschaft Heide als Lebensraum erarbeitet und in Form von Schautafeln und des Informationsheftes aufbereitet. Auf der Grundlage der fertigen Schautafeln wird in einem letzten Schritt das Quiz erstellt.

Die Beteiligung von Umweltverbänden und touristischen Institutionen findet parallel zum Entwurf des Lehrpfades statt, da so ein möglichst großer Informationsaustausch gewährleistet wird. Zu diesem Zweck werden die Verbände zu Beginn der Arbeit über die Entstehung des Heide-Weges informiert und zu einem Präsentationstermin im Museumsdorf eingeladen, bei dem die Themen und Entwürfe für die ersten Schautafeln des Heide-Weges vorgestellt werden.


Lehrpfade in der Umweltbildung

Lehrfade befinden sich direkt in der Natur und sind daher ein ganz wesentlicher Bestandteil der Umweltbildung. Im Gegensatz zu anderen Umweltbildungseinrichtungen können sie die Gegenwart der realen Umwelt nutzen. Dieser Vorteil ermöglicht es, den Besuchern von Natur-Lehrpfaden bewegende und zu Eigenaktivitäten anregende Einblicke in die Natur zu bieten, die eine naturbewusste Einstellung fördern können. So belegt beispielsweise eine Studie, dass aktive Mitarbeit im Natur- und Umweltschutz hauptsächlich durch eigene Naturerfahrungen angeregt wird.

Vermittlungsmethoden
Nicht nur bei Lehrpfaden für Kinder sollte eine hohe Methodenvielfalt zum Einsatz kommen. Wenn viele Informationen konzentriert aufeinander folgen, ist auch bei Erwachsenen eine Abwechslung in der Vermittlung wichtig, um den visuellen Wahrnehmungsprozess anzuregen. Methodische Eintönigkeit hingegen wirkt schnell ermüdend. Geeignete Mittel sind zum Beispiel kleine Aufgaben und Fragen, die den Besucher anregen, zu beobachten, zu erfahren und eigenständig zu einem Ergebnis zu kommen.

Das Ziel der Umweltbildung – eine nachhaltige umweltrelevante Verhaltensänderung – kann auf Natur-Lehrpfaden auf verschiedene Arten erreicht werden. Wichtig ist auf jeden Fall die Naturerfahrung, die beim Besucher positive oder negative Emotionen auslöst, da den Emotionen eine maßgebliche Steuerungsfunktion beim Umgang mit Werten zukommt. Gleichzeitig darf aber die Wissensvermittlung nicht vernachlässigt werden, da nur über rationale Informationen Einsicht erlangt werden kann, welche wiederum die Basis einer Verhaltensänderung darstellt.

Technische Darstellungsmöglichkeiten
Zur Vermittlung von Naturerfahrung und Wissen können auf Lehrpfaden verschiedene Medien zum Einsatz kommen. Die Liste reicht von Stelltafeln über Nummernpflöcke mit Begleitbroschüre und Sinnespfade bis hin zu Pfaden, auf denen der Besucher mit einem Audioguide geführt wird. Eine Kombination dieser vier Typen der Darstellung bietet sich an, da der Lerneffekt größer wird, je mehr Sinne angesprochen werden.

Am häufigsten werden Lehrfade mit Stelltafeln verwendet, die mittels Texten, Grafiken, Tabellen, Bildern und Ähnlichem komplexe Themen beschreibend darstellen können. Stelltafeln sind gut geeignet, um auf bestimmte Naturausschnitte direkt aufmerksam zu machen, da sie sich an festgelegten Stellen in der Natur befinden. Sie neigen jedoch dazu, den Besucher zu überfordern, wenn der Text zu lang ist oder zu viele Fremdwörter enthält.

Häufig werden kleine Nummernpflöcke in der Landschaft bevorzugt, da sie nicht so stark ins Auge fallen wie große Informationstafeln. Sie werden durch eine Begleitbroschüre ergänzt, in der zu jeder Nummernstation Informationen nachzulesen sind.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, Lehrpfade mit handlungsorientierten Sinnesstationen zu konzipieren. Dabei geht es nicht so sehr um eine Wissensvermittlung, sondern mehr um die Naturerfahrung selbst.

Moderne technisierte Lehrpfade können die Informationen auch über einen Audioguide vermitteln. Dazu bekommt jeder Besucher ein Musikabspielgerät, auf dem zu jeder Station eine Audiodatei gespeichert ist.

Typen von Lehrpfaden

Konzeption des Museumsdorfes Hösseringen

Das Museumsdorf Hösseringen wurde am 13. März 1975 als ein ländliches Regionalmuseum gegründet. Die Grundkonzeption des Museumdorfes sah vor, ein kleines, für die Lüneburger Heide typisches Haufendorf mit fünf Gehöften darzustellen. Dieses Dorf sollte insgesamt aus 16 Gebäuden bestehen, die die Bauweise des 17. bis 19. Jahrhunderts demonstrieren und gleichzeitig die soziale Gliederung der Landbevölkerung verdeutlichen. Im Laufe der Zeit wurde das Konzept um mehrere Höfe erweitert. Es wurde dabei immer das Prinzip beibehalten, Höfe mit einem bestimmten Rechtscharakter zu bilden. Diese „ganzheitliche Darstellung“ ist ein besonderes Charakteristikum von Freilichtmuseen.
Dazu gehört nicht nur die Darstellung der Gebäude und ihre zu verschiedenen Zeiten „eingefrorene“ Inneneinrichtung sowie die Beziehung der einzelnen Gebäude zueinander, sondern auch die Gestaltung der Umgebung in einer Annäherung an den Originalzustand.

Dementsprechend wurden schon 1980 eine mit Kopfsteinen gepflasterte Dorfstraße und einige kleine Felder angelegt, die in Form einer verbesserten Dreifelderwirtschaft mit Sommerung, Winterung und Hackfrüchten bewirtschaftet werden.

Für den geplanten Heide-Lehrpfad spielt die relativ eingeschränkte finanzielle Situation des Museumsdorfes eine wichtige Rolle: Die Stelltafeln sollten möglichst robust und haltbar sein, so dass sie nicht allzu häufig ausgetauscht werden müssen. Da Farben sehr schnell ausbleichen, muss ein schwarz-weißes Design gewählt werden. Außerdem sollten sie kostengünstig reproduzierbar sein. Bei der Gestaltung des Pfades muss auf Aktionselemente wie Sinnesstationen oder ähnliches verzichtet werden, da diese nur mit hohem finanziellen Aufwand realisierbar sind. Als Ersatz sollten schriftliche Aufforderungen auf den Schautafeln die Besucher zu kleinen Aktionen animieren.

Konzeption des Heide-Lehrpfades

Ziel des Pfades
Durch die Lage des Heide-Lehrpfades im Museumsdorf Hösseringen ergeben sich verschiedene Ziele für diesen Lehrpfad.
Im Rahmen des Museumsdorfes hat er das Ziel, den Besuchern ein möglichst ganzheitliches Museumserlebnis zu verschaffen. Nicht nur Gebäude und Sachgüter, sondern auch die für die Lüneburger Heide typischen Biotope sollen den Museumsbesuchern näher gebracht werden. In diesem kulturellen Zusammenhang ist es das Hauptziel, den menschlichen Einfluss auf die Entstehung und Erhaltung der Heidelandschaft zu vermitteln.

Zielgruppe des Pfades
Auch für die Zielgruppe spielt die Lage des Heide-Lehrpfades im Museumsdorf eine große Rolle: Der Pfad richtet sich ausschließlich an die Museumsbesucher. Grundsätzlich ist die potenzielle Zielgruppe des Museumsdorfes sehr weit gefasst. Das Angebot richtet sich an Menschen aller Generationen, die die Landschafts- und Kulturgeschichte der zentralen und südlichen Lüneburger Heide kennenlernen wollen sowie an Einwohner der Region, die etwas über sich, ihre Heimat und ihre Herkunft erfahren wollen und an Besucher, die sich in einer unverwechselbaren Kulturlandschaft mit historischem Flair erholen wollen.

Der Heide-Lehrpfad muss also einem breitgefächerten Publikum gerecht werden. Um das museumspädagogische Angebot zu ergänzen, sollte der Lehrpfad sowohl Erwachsene als auch Kindern ansprechen. Dadurch erhalten auch Schulkassen einen weiteren Anreiz, das Museumsdorf zu besuchen.

Vermittlungsinhalte
Der Lehrpfad vermittelt das gesamte Spektrum des Themas Heide als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Sowohl das natürliche Verbreitungsgebiet der Pflanze als auch die Entwicklung der Kulturlandschaft Heide werden thematisiert. Insbesondere die hohe Vielfalt von seltenen Pflanzen und Tieren wird angesprochen.

Aber auch die Gefährdung der Heide und die Geschichte des Naturschutzes in diesem Biotop sowie der Heidetourismus gehören zu den behandelten Themen.


Kooperation mit Umweltverbänden


Um den Heideweg auch über das Museumsdorf hinaus bekannt zu machen, werden bereits in der Phase der Planung und Gestaltung des Pfades Umweltverbände wie Nabu, BUND, die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz und der Verein Naturschutzpark e.V. sowie andere interessierte Institutionen wie das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und die Tourismusorganisation HeideRegion Uelzen e.V. in die Arbeit einbezogen. Diese Kooperation mit Experten soll dazu beitragen, dass die Informationen des Pfades möglichst vollständig und richtig sind. Auch die Gestaltung des Pfades kann durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten optimiert werden und somit zu einer bestmöglichen Umweltbildung beitragen.

Zudem führt eine solche Kooperation dazu, dass die verschiedenen Stellen über das Pfadangebot Bescheid wissen und es an Interessierte weitergeben können. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt, da der Pfad ohne gezielte Werbung seinen Umweltbildungsauftrag nicht erfüllen kann.

Die verschiedenen Vorschläge der Fachleute wurden diskutiert und auf ihre Verwendbarkeit geprüft. Einige wurden in die weitere Bearbeitung des Heide-Weges aufgenommen.

Schautafeln und Heide-Quiz

Die Stationen sind durchnummeriert, so dass es leichter fällt, das Quiz zu beantworten, das zu jeder Tafeln unter derselben Nummer eine Frage stellt. Um den Besuchern ein Erfolgserlebnis zu ermöglichen, sind die Fragen recht einfach gehalten und lassen sich mit dem Text der Schautafeln beantworten.

Die rot unterstrichenen Buchstaben ergeben in der vorgegebenen Reihenfolge das Lösungswort.


Da der Pfad auch Kinder als Zielgruppe ansprechen soll, ist es sinnvoll, einen „kleinen Wegbegleiter“ zu Hilfe zu nehmen. Dies ist eine Comicfigur, die in kindgerechter Sprache Fragen stellt und beantwortet oder die Kinder zu kleinen Aktionen animiert. Diese Figur sollte auf allen Tafeln zu finden sein, so dass sich die Kinder nie langweilen.
Für den „Heide-Weg“ wird der Rotfuchs als Wegbegleiter gewählt.





Station 1

Quizfrage 1:
Welches Tier jagt in der Heide?

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Station 2

Quizfrage 2:
Womit haben früher die Heidebauern die alte Heide entfernt?

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Station 3

Quizfrage 3:
Welches vom Aussterben bedrohte Tier ernährt sich von Heidelbeeren?

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Station 4

Quizfrage 4:
Was ist der richtige Standort für die Besenheide? Trockener...

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Station 5
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Quizfrage 5:
Welches wildlebende Tier trägt zur Erhaltung der Heide bei?

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Station 6

Quizfrage: 6:
Als was haben die Heidebauern den Wacholder betrachtet?

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Station 7


Quizfrage 7:
Wozu haben die Heidebauern die Plaggen hauptsächlich benutzt?

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Station 8


Quizfrage 8:
Wie werden Pflanzen genannt, deren Samen bei Feuer besonders gut keimen (z.B. Besenheide)?

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Station 9


Quizfrage 9:
Wie wird das Entfernen von jungen Bäumen in der Heide genannt?

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Station 10


Quizfrage 10:
Was verlieren Pflanzen und Tiere, wenn die Heide verschwindet?

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